Endometriose – Symptome

Schmerzen als Leitsymptom einer Endometriose

CIMG9380Der Schmerz ist zyklusabhängig und hat seinen Höhepunkt häufig kurz vor oder zu Beginn der Menstruationsblutung. Auch Schmerzen in der Zyklusmitte, zur Zeit des Eisprungs, sind möglich.

Schmerzen über den gesamten Monat

Die Schmerzen haben einen ausstrahlenden Charakter und ziehen sich vom Unterbauch bis in den Rücken und die Beine. Besteht die Erkrankung bereits über einen längeren Zeitraum, können die Schmerzen auch den ganzen Monat anhalten. Wie stark sie ausgeprägt sind, ist von Frau zu Frau sehr verschieden. Selbst ganz schmerzfreie Formen der Endometriose treten auf, so dass die Diagnose deutlich erschwert ist und der chronisch ablaufende Entzündungsprozess zu Organschädigungen und Sterilität führen kann.

Zusammenhang der Schmerzen

Im Zusammenhang mit der Erkrankung an Endometriose treten Schmerzen spontan auf, können aber auch auf eine bestimmte Situation bezogen sein. So berichten viele Betroffene zum Beispiel von Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr sowie Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen. In diesen speziellen Fällen hat sich die Endometriose im Douglasschen Raum (tiefster Punkt des weiblichen Beckens zwischen Darm und Gebärmutter, Aussackung des Bauchfells) ausgebreitet. Auch im gastroenterologischen und urologischen Bereich sind einige Symptome angesiedelt, wie Schmerzen beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen. Probleme bei der Diagnosestellung sind hier vorprogrammiert, da die Betroffenen ihre Beschwerden häufig dem falschen medizinischen Fachgebiet zuordnen.

Nebensymptome einer Endometriose

Schmerzen sind nicht die einzigen Symptome einer Endometriose. Die Erkrankung äußert sich auf vielfältige Art und Weise und ist daher oft schwer zu diagnostizieren.

Stärkere Regelblutung und Zusatzblutungen

Hinweisend auf eine Endometriose ist eine verstärkte Regelblutung, eventuell ergänzt durch Zusatzblutungen. Auch Blutungen aus der Blase sind möglich. Sie sind nur mit einem speziellen Urintest nachzuweisen, falls sie nicht schon makroskopisch für die Betroffene sichtbar sind. Ein weiteres Symptom können Blutungen im Darmbereich sein, die im Zweifelsfall durch einen Hämoccult (Test auf verstecktes Blut im Stuhlgang) diagnostiziert werden. Ebenfalls aus dem Magen-Darm-Bereich stammen Krankheitszeichen wie Übelkeit, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Hier auf eine Endometriose zu schließen, erfordert sehr viel diagnostische Erfahrung.

Sterilität und Endometriose

Im Vergleich zu gesunden Frauen ist die durchschnittliche Fruchtbarkeit bei unbehandelten Endometriosebetroffenen deutlich herabgesetzt. Schätzungen zufolge sind 30 bis 50 Prozent der Betroffenen ungewollt kinderlos. Liegen organische Störungen an Eileitern oder Eierstöcken (Ovarien) als Folge der Endometriose vor, erklärt sich hiermit die Sterilität der Frauen. Weitere Mechanismen werden vermutet und erforscht, sind aber zurzeit noch nicht bewiesen.

Erhöhte Gebärmutterbewegung und erhöhter Druck in der Gebärmutter

Theorien sind hier eine gesteigerte Gebärmutterperistaltik mit zu schnellem Transport von Spermien und ein erhöhter Druck in der Gebärmutter, die möglicherweise die Befruchtung und die Einnistung der Eizelle verhindern. Entfernt der Arzt die Endometrioseherde operativ, werden die Betroffenen deutlich häufiger spontan schwanger.

Seltene Symptome von Endometriose

Selten liegen Symptome aus dem neurologischen Bereich vor.

Kopfschmerz und Schwindel

Kopfschmerzen und Schwindel beeinträchtigen die betroffenen Patientinnen erheblich. Die Symptomatik kann bis zur nötigen Bettruhe für die Betroffenen gehen und einen geregelten Arbeitsalltag unmöglich machen. Selbst erhöhte Temperatur und eine vermehrte Infektanfälligkeit können im Zusammenhang mit einer Endometriose auftreten. Neben den Patientinnen, die stark unter einer Endometriose leiden, gibt es ähnlich viele Fälle, bei denen die Frauen symptomlos sind und nur zufällig diagnostiziert werden.

Entstehung der Symptome

Hinter dieser Vielfalt an Symptomen steht im Grunde genommen eine einzige Ursache. Die Endometrioseherde bestehen aus Gebärmutterschleimhaut und sind somit Teil des weiblichen Menstruationszyklus. In dieser Eigenschaft werden sie, in Abhängigkeit von Hormonen, alle vier Wochen aufgebaut und mit der Regelblutung wieder abgebaut, sofern keine Schwangerschaft eintritt. Aus der Gebärmutter fließt das Blut auf natürlichem Wege ab. Je nach Lokalisation der Endometrioseherde gestaltet sich die Situation schwieriger.

Abfluss des Blutes funktioniert nicht optimal

Das Blut kann nicht abfließen, staut sich und führt zu einer chronischen Entzündungsreaktion, da das Immunsystem nur für einen unzureichenden Abbau des Blutes sorgen kann. So entstehen auf verschiedenen weiteren Wegen die zahlreichen Symptome der Endometriose. Auch körpereigene Prostaglandine (schmerzvermittelnde Botenstoffe) werden von den Herden produziert und lösen muskuläre Krämpfe aus.

Näheres dazu unter Endometriose – Formen, Ursachen & Risikofaktoren.